Letzter Tag in Accra

Nun kommen wir auch schon zum letzten Tag unserer langen und facettenreichen Reise. Viel Zeit blieb heute nicht, da wir um 19.45 unsere Rückreise antreten.
Den ganzen Morgen und Vormittag verbrachten wir in der Innenstadt Accras, wo wir wieder einen Markt besucht haben. Diesmal jedoch waren die Bedingungen deutlich angenehmer als in Kumasi  und wir nutzten die Zeit sinnvoll, um sowohl die letzten Andenken zu kaufen als auch die letzten unsagbar leckeren Früchte zu verschlingen. Leider konnten wir diese besagten Früchte nicht mitnehmen, da sie schnell verschimmeln würden, was wirklich sehr schade ist, denn ich hätte es wirklich jedem empfohlen, diese zu probieren.

 

Die Menschen auf dem Markt waren wie gewohnt sehr offen und freundlich. Jeder versuchte uns kennenzulernen und wollte uns natürlich etwas verkaufen. Der größte Unterschied war aber, dass es in Accra deutlich entspannter ablief und die Verkäufer nicht zu aufdringlich waren und auch ein „Nein“ akzeptierten.
Was ich auch positiv in Erinnerung behalten werde, ist das ehrliche Interesse der Menschen, denn nachdem man einen Kauf abgelehnt hat, sind sie nicht weggegangen und haben versucht, weitere Geschäfte zu arrangieren, sondern akzeptierten es und fingen an sich mit dir zu unterhalten, um mehr über einen persönlich zu erfahren.
Ein großer Spaßfaktor waren die Deutschkenntnisse der Ghanaer. „Herzlich Willkommen“, „wie geht’s“, oder „Guten Tag“ hieß es aus jeder Ecke. Mein Favorit bleibt jedoch: „Yourhair ist supergeil“. Sogar eine Schnupperstunde an den Trommeln blieb uns nicht erspart. Zwei freundliche Herren, die afrikanische Trommeln verkaufen, boten uns an, ein wenig zu spielen und so kamen ein paar sagenhafte Rhythmen zustande- zumindest für den Anfang.

 

 Nachdem wir an unserer Unterkunft angekommen waren, hieß es nur noch essen, packen und auf zum Flughafen.
Wenn Ghana uns eins gelehrt hat, dann ist es: Plane immer genug Zeit ein!
Natürlich verlief nicht alles nach Plan. Alle Koffer im Bus, alle Menschen eingestiegen… doch der Motor sprang nicht an – ein Wackelkontakt an der Batterie ließ uns nicht weiterfahren. Als wäre das alles geplant, schafften wir es nach einer Bus-Schiebe-Aktion gerade noch rechtzeitig zum Flughafen, wo wir im Eiltempo eincheckten und sofort losflogen.

 

 Nach 14 Tagen blicken wir auf eine unvergessliche Reise zurück.
Es gab schwierige Momente, in denen man sich wünschte, zu Hause zu sein und in seinem Bett zu liegen. Doch jegliche Schwierigkeiten wie Eröffnungsfeiern nach schlaflosen Nächten, nicht funktionierende Duschen oder unendlich lange Fahrten im komplett überhitzten Bus, machten diese Reise eben zu dem, was sie war.

 

Ich persönlich reflektiere die vergangenen Tage gerne als die anstrengendsten, aber gleichzeitig auch allerschönsten, die ich bis jetzt erlebt habe. Es war keine typische Urlaubsreise, bei der nur durchgehend entspannt wurde, und dennoch waren die gesammelten Erfahrungen unersetzlich.

 

Wichtig an der Fahrt war vor allem das, was wir für uns persönlich mitgenommen haben. Nach der Ankunft in Europa können wir das alltägliche Leben nun aus einer komplett anderen Sicht betrachten. Viele Erlebnisse, aber vor allem Gespräche erweiterten unseren Horizont. Es gab viele lustige Momente, über die wir noch lange lachen werden. Der enge Kontakt mit den Schülern ermöglichte uns einen weitaus tieferen Einblick in das Leben, als wir es uns vorgestellt hatten. Viele Nummern wurden ausgetauscht, sodass wir auf das Erhalten des Kontaktes hoffen.  Alle Sorgen, die wir in das Land mitbrachten, verflogen mit den Tagen, sodass viele Sicherheitsvorkehrungen – wie zum Beispiel 1Liter Mückenspray pro Tag – abgestellt werden konnten.

 

Im Vordergrund steht vor allem unser Projekt, welches der Hauptgrund für unseren Besuch war. Da vor uns niemand die Möglichkeit hatte, unsere Partnerschule und unsere Arbeit hautnah zu erleben, war es uns eine große Ehre, den Fortschritt mitzubekommen. Für den Projektkurs sind schon viele neue Ideen aufgekommen, und die Motivation Spenden zu sammeln und andere zu gleichen Taten zu überzeugen, ist echt gestiegen ist. Zudem sind schon die ersten Planungen für das Volunteering entstanden.

 Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Leben in Ghana sehr unterschiedlich im Vergleich zu unserem ist. Doch einen Aspekt möchte ich besonders hervorheben: die unglaubliche Menschlichkeit, die ich erfahren habe, mit der ich nun nach Deutschland zurückreise, um auch hier vor Ort anderen dieses Gefühl zu vermitteln.

 

Wir danken allen, die uns diese Fahrt ermöglicht haben!

 

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